Firmeninhaber sagen mir sehr häufig, dass sie coole neue Ideen haben aber nicht wissen, wie sie diese auf die Straße bringen sollen.

Schon während der Engel auf der rechten Schulter die Idee einflüstert fragt der Teufel auf der linken Schulter mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Wann willst du das denn noch machen?“

Leider wandern dann gute Ideen, die die Firma voranbringen könnten, in die Schublade oder sogar ganz in die Dauerablage.

Firmeninhaber haben einfach zu wenig Zeit. Zu viele Termine. Zu viele Anforderungen von außen. Zu viele Rückfragen von Kunden oder Mitarbeitern.

Denken sie…

Neue Ideen benötigen neue Zeitblöcke

Eine einfache Frage von mir bringt sie häufig aus dem Konzept.

„Schlage bitte Deinen Kalender auf. Wo sind regelmäßig 30 Minuten am Tag dafür reserviert?“

„Aber Oliver, ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich dafür keine Zeit habe.“

„Ja, das habe ich verstanden. Wenn die Idee so wichtig ist, dass sie dich und deine Firma nach vorne bringt, dann MUSST du 30 Minuten am Tag dafür in deinem Kalender reservieren. Und diese 30 Minuten gegen Störungen verteidigen.“

Es ist ganz einfach. Wenn keine Zeit dafür reserviert wird, dann wird die Idee niemals Wirklichkeit. Denn nur durch die Umsetzung, durch die Beschäftigung damit, kann der Gedanke reifen und Realität werden.

In den meisten Kalendern von Firmeninhabern stehen Kundentermine, vielleicht noch ein wichtiges Mitarbeitergespräch, aber in den seltensten Fällen Zeiten für sich selbst.

Die Realität sind To To Listen, die auf einem separaten Zettel oder im Outlook als Aufgabe stehen. Aber selbst diese Aufgaben bekommen niemals einen konkreten Termin im Kalender.

Und so wandern To Do´s von einem Tag zum anderen und die Liste wird immer länger.

Um es ganz direkt zu formulieren: Wenn deine Idee keine 30 Minuten am Tag wert ist, dann ist sie dir nicht wichtig genug.

Momentum aufbauen

Ok, du hast dir die 30 Minuten am Tag für die nächsten Wochen in deinem Kalender reserviert.

Jetzt brauchst du Momentum.

Die meisten Firmeninhaber haben gehört: Beginne mit dem Ende im Sinn.

Also setzen sie sich hin und wollen alles fein säuberlich ausarbeiten. Jedes Detail soll in einem perfekten Plan berücksichtigt werden.

Und zack – nach ein paar Tagen steckt das neue Projekt im Treibsand fest. Weil kein Momentum aufgebaut wurde.

Ich will dir hierfür ein Beispiel geben.

Ich wollte schon immer gerne Schlagzeug spielen. In einer Metal-Band. Bei jedem Konzert stand ich wieder vor der Bühne und habe mir gedacht, dass ich auch irgendwann mal hinter so einem Schlagzeug sitzen möchte.

Ich habe bei Youtube Drumcams von meinen Lieblings-Schlagzeugern angeschaut. Ich habe das Schlagzeug spielen für mich mit Emotionen verknüpft.

Irgendwann habe ich jedoch verstanden, dass ich kein Momentum aufgebaut hatte.

Also habe ich am nächsten Tag bei einem Schlagzeuglehrer angerufen und eine Stunde gebucht. Ohne selbst ein Schlagzeug zu besitzen. Ohne zu wissen, wie ich üben kann.

Heute spiele ich in einer Metalband Schlagzeug. Endlich.

Also, was ist deine erste Aktion, die dir Momentum gibt?

90 Tage Sprint

Du hast mit deiner ersten Aktion Momentum aufgebaut, guter Job! Jetzt geht es darum, dein Projekt zum Erfolg zu führen.

Normalerweise kommen jetzt die Jahrespläne und Jahresziele ins Spiel. Wie kann ich aus meiner Idee ein Jahresziel ableiten und einen guten Plan machen?

Ein Jahr ist lang und unübersichtlich. In einem Jahr kann viel dazwischen kommen.

Ich schlage dir etwas anderes vor: den 90 Tage Sprint.

Nach deiner ersten Aktion hast du jeden Tag 30 Minuten. Also, was wirst du tun?

Bei diesem Vorschlag kommt immer wieder dasselbe Argument.

„Wie? Ich soll mich für 3 Monate verpflichten?“

Hey, es ist deine gute Idee. Dafür wollen die meisten Firmeninhaber nicht mal 30 Minuten am Tag reservieren? Für lediglich 90 Tage?

Es geht nicht darum, eine Verpflichtung für das ganze Leben einzugehen. Nach 90 Tagen schau einfach auf dein Projekt und frage dich, ob du es weiter verfolgen willst. Das ist alles.

Wenn du merkst, dass es doch keine so gute Idee war, dann lässt du das Projekt einfach wieder fallen.

Aber wenn es dich und deine Firma voran bringt, wirst du dir selber dankbar sein, dass du mit der Umsetzung begonnen hast.