Ich habe viel Feedback auf meine Blogs zum Setzen von Zielen bekommen. Und auch in Gesprächen mit Unternehmerfreunden zu Zielen, Motivation und Zielerreichung habe ich immer wieder gehört, dass viele von ihnen Probleme haben, sich Ziele zu setzen. Oder die üblichen Ziele wie z.B. den Umsatz zu erhöhen oder mehr Geld zu verdienen sie überhaupt nicht motivieren.

Ich habe mir einige Gedanken zu diesem Thema gemacht und habe dabei für mich selbst festgestellt, dass es früher bei mir auch so war. Ich hatte ebenfalls Probleme, mir Ziele zu setzen. Da es heute jedoch anders ist, habe ich überlegt, wie ich das für mich geändert habe.

Die folgenden Ideen haben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit oder Vollständigkeit. Es sind Maßnahmen, die mir geholfen haben, zielgerichteter mein Leben zu planen und zu gestalten.

Nicht-mehr-tun-Ziele haben
Meistens fällt es uns leichter zu bestimmen, was wir nicht mehr wollen. Das war auch für mich die erste, entscheidende Maßnahme. Alle meine angesammelten Gewohnheiten, die mir nichts bringen, habe ich konsequent ausgemistet.

Ja, dazu gehörte auch Fernsehen schauen. Ja, dazu gehörte auch die Einschränkung von Social Media zum reinen Vergnügen und Zeitvertreib. Dadurch habe ich Platz geschaffen für neue Gedanken und Taten.

Meine Rollen im Leben bestimmen
Häufig hört man, dass die Ziele aus allen Lebensbereichen kommen sollen. Damit konnte ich nie etwas anfangen, das war mir zu schwammig. Als ich jedoch bei Steven R. Covey von Rollen im Leben gelesen habe, war mir sofort klar, dass mir das helfen wird.

Ich weiß, dass ich die Rolle Ehemann habe, oder die Rolle Vater, oder die Rolle Musiker. Ich weiß, wie ich diese Rolle konkret ausfüllen möchte, was mir in dieser Rolle wichtig ist. Damit hatte ich sofort eine Richtung und die ersten Ziele haben sich von ganz alleine ergeben.

Was ist mein Ziel für „Ziele setzen“?
Für mich geht es primär um persönliches Wachstum, nicht um „abhaken“ von irgendwelchen Punkten auf To-Do-Listen. Damit habe ich mir einen Grund, ein Warum geschaffen, das mich motiviert, etwas konkret anzugehen. Denn mich persönlich weiter zu entwickeln ist mir wichtig.

Was bedeutet Dir etwas in Deinem Leben?
Wenn Du Probleme hast, Dir Ziele zu setzen, kannst Du Dir auch die Frage stellen, was Dir in Deinem Leben wichtig ist. Fange erst mal mit einem Bereich an, der Dir wichtig ist, der Dir etwas bedeutet. Das sind dann alles Dinge, die ins Gewicht fallen, die Dein Leben verbessern und Dir emotional etwas bedeuten, wenn Du sie erreichst. Auch das kann ein Ansatzpunkt für Ziele sein.

Ändere Deinen Zeithorizont
Die gängige Vorgehensweise ist ja, sich Jahresziele zu setzen und diese dann in kleinere Zieleinheiten herunter zu brechen. Allerdings ist schon bei Jahreszielen die Feedback-Schleife einfach zu weit weg. Wir sehen im täglichen Leben nicht, dass wir dem Ziel näher kommen.

Eine Idee ist, sich 90-Tage-Ziele zu setzen. Diesen Zeitraum können wir noch gut überblicken aber er ist auf der anderen Seite lang genug, um signifikante Änderungen zu erreichen.

Hier ein konkretes Beispiel aus meinem Leben. Ich möchte als Schlagzeuger einer Metal-Band Konzerte spielen. Das war am Anfang völlig unrealistisch. Wenn ich das als konkretes Ziel gehabt hätte, würde ich schnell resignieren, weil es einfach mehrere Jahre dauert, alle Techniken zu lernen, die notwendige Geschwindigkeit zu erreichen und eine Band zu finden. Aber innerhalb von 90 Tagen kann ich konkrete Ziele erreichen, die mich meiner Vision näher bringen:

  • Woche 1: Technik A und B bei 60 Beats per Minute lernen
  • Woche 2: Technik C und D bei 60 Beats per Minute lernen
  • Woche 3: Alle Techniken hintereinander im Wechsel bei 60 Beats per Minute spielen
  • Woche 4: Geschwindigkeit beim Üben der Techniken A bis D um 5 Beats per Minute erhöhen
  • Usw.

Achtsamkeits-Ziele
Und abschließend noch eine letzte Idee. Wenn Dir das alles nicht hilft, dann kannst Du damit beginnen, im Heute, Hier und Jetzt achtsam zu sein und in Dich rein zu horchen, was Dir gerade wichtig ist.

Was kannst Du jetzt bzw. heute tun, um Deinen Wünschen und Träumen näher zu kommen. Wenn Du jeden Tag Babyschritte machst, täglich eine konkrete Maßnahme umsetzt, kommst Du Deinen Wünschen und Träumen vielleicht auch ohne Ziele näher.