Die Höhen und Tiefen des Unternehmer-Daseins haben mir einen großen Schatz an Erfahrungen geschenkt. Meistens sind es ja die Fehlschläge, Rückschläge und Niederlagen, die uns am meisten weiter bringen (siehe auch mein Blog: Warum es manchmal gut ist auf die Fresse zu fallen und was ich daraus gelernt habe). Wenn wir denn daraus lernen möchten. So manches Mal habe ich gedacht: „Wenn ich das doch nur vorher gewusst hätte.“

Aber auch Coachings, Seminare, Bücher und Gespräche mit anderen Unternehmern sind eine Quelle für Erkenntnisse, die uns weiter bringen.

In loser Reihenfolge habe ich 5 Dinge zusammen getragen, die ich in meinen Jahren als Firmeninhaber gelernt habe.

Warum
Das Warum bestimmt unser Handeln. Ohne Warum können wir zwar kurzfristig etwas bewegen, aber langfristig fehlt uns der Sinn, die innere Stimme, die aus uns heraus kommende Motivation. Außerdem werden nur Führungspersönlichkeiten mit einem starken Warum ihre Mitarbeiter inspirieren können, ihnen zu folgen. Sie geben den Menschen einen Sinn für Zugehörigkeit, der wenig mit externen Belohnungen wie Gehaltserhöhungen, Dienstwagen oder dem neuesten iPhone zu tun hat. Inspirierte Menschen handeln aus einem tiefen inneren Eigenantrieb, nicht aus Zwang oder Anweisungen.

Werte
Kenne ich meine Werte, kenne ich mich selbst. Werte sind wie ein Kompass, an dem ich mein Leben ausrichten kann. Wenn ich weiß, was mir wichtig ist, wofür ich stehe und einstehe, habe ich ein starkes Fundament für meine Entscheidungen.

Bewerten
Einer der wichtigsten Grundsätze in Beziehungen lautet: nicht bewerten. Das klingt erst einmal konträr zu dem, was ich über Werte gesagt habe. Wenn ich etwas bewerte, in der Regel das Verhalten, dann basiert diese Bewertung tatsächlich auf meinen Werten. Nur leider sind diese für die Kommunikation nicht immer hilfreich. Wenn ich in meinen Werten verhaftet bin, beraube ich mich zahlreicher Möglichkeiten, Gelegenheiten und dem Nutzen, der mit einer offenen Haltung dem anderen gegenüber einhergeht.

Standards
Gib Dich niemals damit zufrieden, nur Mittelmaß abzuliefern. Auch nicht gute Qualität. Auch nicht sehr gute Qualität. Das einzige, was wirklich zählt, ist exzellente Arbeit. Diesen Anspruch muss man an sich selbst haben. Nur so kann ich mich permanent verbessern. Wenn ich anfange, mich mit weniger als einem exzellenten Ergebnis zufrieden zu geben, höre ich auf, besser zu werden. Ich höre auf, dazuzulernen. Stagnation stellt sich ein. Und dann fängt man schleichend an, sich mit dem zufrieden zu geben, was man hat. Der Hunger ist gestillt. Das ist gefährlich. Weil irgendwo da draußen jemand ist, der den Hunger noch hat.

Fokus
Eine alte Geschichte der Navajo Indianer erklärt sehr schön, was ich mit Fokus meine. Eine Großmutter erklärt ihrem Enkel, dass jeder 2 Wölfe in seiner Seele trägt. Der eine Wolf ist habgierig, ist neidisch, gemein und hat ein Mangeldenken. Er denkt, dass die Menschen schlecht sind und die Dinge nicht gut enden werden. Er ist ein negatives, pessimistisches Tier. Der andere Wolf jedoch ist großzügig, empathisch, positiv und liebevoll. Er ist optimistisch, sieht das Glas immer als halbvoll an. Er weiß, dass er alles erreichen kann, was er sich vornimmt. Der Enkel fragt die Großmutter: „Und welcher Wolf gewinnt den Kampf in meiner Seele?“ Die Großmutter schaut ihn an und erwidert: „Derjenige, den Du fütterst.“ Immer dann, wenn ich mich auf die Dinge fokussiert habe, die nicht funktionieren, war es mühselig und langwierig. Aber wenn ich auf die Dinge geschaut habe, die funktionieren, ging alles scheinbar mühelos.