Der Tag war mal wieder länger als geplant, die Kinder sind im Bett und die Verabredung zum Sport ist auch geplatzt. Das Karussell fängt morgens an und dreht sich ohne Pause bis zur Erschöpfung spät abends weiter. Die Freude ist schon lange auf der Strecke geblieben. Bei vielen Firmeninhabern laufen die Tage und Wochen so oder so ähnlich ab. Irgend etwas muss sich ändern. Am besten schnell und nachhaltig.

Bei mir war es ein Moment im Urlaub, der mir klar gemacht hat, dass ich was verändern muss. Ich hatte mal wieder das Handy am Ohr und habe mit der Firma telefoniert – Brände löschen. Vielleicht kenne Sie das ja auch. Da ist man schon mal im Urlaub und trotzdem die ganze Zeit mit einer Standleitung mit der Firma verbunden. Meine Kinder spielten im Sand ein paar Meter von mir entfernt und meine Frau schaute mich traurig – nein, eigentlich mitleidig – an. Als ich auflegte und mein Sohn fragte „Papa, warum spielst Du nicht mit uns?“ wusste ich, dass ich etwas verändern musste.

Ein einfacher fünf-stufiger Prozess hat mir dabei geholfen, die notwendigen Schritte anzugehen.

  1. Verschaffen Sie sich KLARHEIT

Der erste Schritt ist eigentlich immer, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was man selbst möchte. Es geht darum, seine eigenen Wünsche und Ideen zu bestimmen. Hören Sie in dieser Stufe nicht auf andere – hören Sie in sich selbst hinein. Es geht ja um Sie! Meistens wissen wir ganz genau, was wir uns wünschen und was wir verändern müssen.

  1. WARUM wollen Sie das?

Gründe sind das Antriebsrad für Veränderungen. Das Warum sind Ihre Gründe, Ihre Motivation und Ihre Emotion für den vor Ihnen liegenden Weg. Ohne Gründe passiert meistens wenig. Und wenn doch etwas los geht, dann bleiben viele Menschen bei dem kleinsten Hindernis stecken. Gründe helfen uns über diese Hürden hinweg. Wenn wir keine Emotion hinter den gewünschten Veränderungen haben, dann können wir auch niemanden davon überzeugen, uns dabei zu unterstützen. Meistens brauchen wir auch unsere Mitarbeiter für die notwendigen Schritte. Unsere Mitarbeiter müssen spüren, dass wir es ernst meinen und dass wir selbst dafür brennen.

  1. Warum haben Sie es NOCH NICHT?

Betrachten Sie Ihre Situation mal aus einer anderen Perspektive und fragen Sie sich, was eigentlich gut daran ist, dass Sie die gewünschte Veränderung noch nicht haben. Häufig haben wir innere Hindernisse, gefühlte Zwänge. Vertrauen Sie z.B. Ihren Mitarbeitern nicht auseichend, den Job so gut wie Sie selbst zu machen? Haben Sie das Gefühl, alles noch einmal kontrollieren zu müssen, damit es läuft? Auch wenn-dann-Abhängigkeiten sind häufig ein Grund, warum wir etwas noch nicht haben. Wenn X eintritt kann ich Y machen. Genauer betrachtet, existieren diese Abhängigkeiten meist garnicht.

  1. Wie können Sie es BEKOMMEN?

Schreiben Sie jetzt ein paar Ideen für Strategien und Maßnahmen auf. Machen Sie hier noch keine detaillierte Planung, nur eine Ideensammlung. Alles ist erlaubt, auch scheinbar abwegige oder „undurchführbare“ Ideen. Ich hatte mir am Strand vorgenommen, zwei Wochen ohne Telefon in den Urlaub fahren zu können – alles läuft weiter, keine Rückfragen. Das war zu diesem Zeitpunkt gefühlt „undurchführbar“. Ein Jahr darauf war es allerdings Wirklichkeit.

  1. Die erste AKTION

Die tatsächliche Umsetzung bringt den Erfolg! Deshalb sollten Sie schnell handeln – der Plan muss nicht perfekt sein, nur die erste Aktion sollte festgelegt sein. Am besten eine Aktion, die nur 5 Minuten dauert! Vielleicht ist die erste Aktion eine kurze Recherche im Netz oder ein Anruf oder eine Mail zu schreiben. Der erste Schritt bringt die Macht des Momentums. Einen Zug in Bewegung zu setzen ist erst einmal mit Energie verbunden, wenn er jedoch fährt, hält ihn nichts so schnell auf. Genau so ist es mit unseren Handlungen. Wenn wir jeden Tag einen kleinen Schritt in Richtung unseres Zieles machen, wundern wir uns nach einem Jahr, was wir alles bewegt haben.

Wenn es machbar erscheint wird es gemacht.