Der Arbeitstag fängt sehr früh an und endet erst dann, wenn die Sonne schon untergegangen ist. Trotzdem haben viele Firmeninhaber abends nicht das Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Die Angebotsanfragen stapeln sich immer noch. Die Rückrufbitten sind noch nicht komplett abgearbeitet. Über die Abläufe müsste dringend nachgedacht werden, um ein paar Schwachstellen zu verbessern. Und für die Arbeit an der Firma statt in der Firma war wieder keine Zeit.

Dabei wäre es so wichtig, an der Strategie und der Positionierung zu arbeiten. Damit endlich mehr von den Wunschkunden anfragen und nicht mehr 70% der Angebote von vorn herein für den Mülleimer kalkuliert werden.

Ich weiß aus meinen Gesprächen, dass viele Firmeninhaber zwar gerne ihren Job machen, aber keine Lust mehr haben, so viel wie bisher zu arbeiten und statt dessen gerne mehr Freizeit hätten.

Die meisten sehen jedoch ihre ToDo-Listen und fragen sich, was sie tun können.

Meiner Erfahrung nach hilft oftmals schon, sich seiner Rollen bewusst zu werden und Klarheit darüber zu erlangen, wann man welchen Hut auf hat. Denn die Klärung der Rollen hilft dabei, den Fokus auf die wichtigen Aufgaben in dieser Rolle zu lenken. 

Und wenn wir uns bewusst für die Arbeit in dieser Rolle entscheiden, reduziert sich automatisch der Stresspegel. 

Schauen wir uns die Rollen genauer an. In jeder Firma gibt es 3 davon:

  1. Die Unternehmer-Rolle
  2. Die Manager-Rolle
  3. Die Fachkraft-Rolle.

Jede dieser Rollen hat spezifische Aufgaben, die erledigt werden sollten. Und egal, ob wir uns als Firmeninhaber bewusst sind, dass wir diese Rollen haben, fallen die Aufgaben an. 

Schauen wir uns jede Rolle etwas genauer an.

1. Die Unternehmer-Rolle

In Deiner Unternehmer-Rolle arbeitest Du AN Deinem Unternehmen und NICHT IN Deinem Unternehmen. Das bedeutet, dass Du in dieser Rolle in die Zukunft Deiner Firma blickst und Dich fragst, wo Du mit Deiner Firma hin willst. Welche Strategie Du zukünftig umsetzen möchtest. 

2. Die Manager-Rolle

In dieser Rolle arbeitest Du an den Strukturen in Deiner Firma. Du schaust, ob alle Prozesse gut funktionieren. Du bildest die Mitarbeiter für die anfallenden Aufgaben aus bzw. schaust, welche Weiterbildungen sie benötigen.

3. Die Fachkraft-Rolle

In der Regel wird diese Rolle am meisten und am besten ausgefüllt. Viele Firmeninhaber haben sich in ihrer Rolle als Fachkraft selbständig gemacht und nach und nach ihre Firma ausgebaut. Hier geht es um die eigentliche Tätigkeit, die ausgeführt werden muss, damit der Kunde das bestmögliche Ergebnis bekommt.

Konsequenzen

Wie Du dir jetzt sicher denken kannst, hat es Konsequenzen für jede Firma, wenn einzelne Rollen nicht oder nur wenig ausgefüllt werden. Wenn wir sie nicht wahrnehmen, fällt uns das irgendwann mit dringenden Aufgaben, die sofort erledigt werden müssen, vor die Füße. 

Dazu gehört auch, dass wir im Tagesgeschäft Stress bekommen, wenn wir bestimmte Aufgaben aus den verschiedenen Rollen nicht wahrnehmen.

Schon Einstein hat gesagt, dass ein Problem nur auf der nächsthöheren Ebene gelöst werden kann. Für uns bedeutet es, dass wir Probleme mit der eigentlichen Fachkraftarbeit nur in der Manager-Rolle lösen können. Genauso können wir Struktur- und Prozess-Probleme nur in der Unternehmer-Rolle lösen.

Damit alles gut funktioniert, sollten wir sicherstellen, dass in unserer Firma alle Rollen bedient werden. Die Rollen können wir natürlich alle selbst ausfüllen. Dann sollten wir uns in der jeweiligen Situation allerdings klar darüber sein, welche Rolle wir gerade haben. So wie Walt Disney, der 2 Büros hatte. Eines für die Fachkraftarbeit Zeichnen und eines für seine Unternehmeraufgaben.

Oder wir können uns gezielt Mitarbeiter suchen, die die Manager- und bestimmte Fachkraft-Rollen ausfüllen.

Ein Tipp noch zum Schluss

Die Unternehmer-Rolle gehört Dir! Dieser Rolle solltest Du zukünftig Schritt für Schritt mehr Zeit widmen.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, empfehle ich Dir folgendes Buch: Michael E. Gerber, Das Geheimnis erfolgreicher Firmen. Darin wird gut beschrieben, wie Du vorgehen kannst, um das alles in der Praxis umzusetzen.