Plötzlich hatte ich ein Stechen in der Brust und mein linker Arm tat weh.
Ein panisches Gefühl machte sich breit.
Herzinfarkt. Das war mein erster Gedanke.
Sofort zum Arzt. Blut-Schnelltest. Untersuchungen.
Gott sei Dank stellte sich heraus, dass alles in Ordnung war. Zumindest körperlich.
Aber in Wirklichkeit war nichts in Ordnung.
Ich hatte mal wieder ein Jahr durchgearbeitet. Ohne Urlaub. Nur mit ein paar Tagen frei am Wochenende. Aber auch nur dann, wenn ich Samstag Abend merkte, dass ich eine Pause brauche.
Kein Ausgleich, kein Sport, wenig mit Freunden treffen, kein Hobby.
In der Firma hing zu diesem Zeitpunkt alles an mir.
Wenn ich nicht akquirierte, kamen keine Aufträge rein.
Wenn ich nicht die Aufträge vorbereitete, stand alles still. Nein, nicht ganz, die Mitarbeiter standen vor meinem Schreibtisch.
Du kennst es vielleicht. Selbst und ständig.
Aus schmerzvoller eigener Erfahrung, aber auch aus dem Einblick in mehr als 200 Firmen als Coach, kristallisieren sich Muster heraus. Dinge, die gut funktionieren. Aber auch Dinge, die negative Konsequenzen haben.
Heute möchte ich mit Dir 2 Fehler teilen, die Firmeninhaber immer mal wieder machen.
Fehler #1: Der Unternehmer ist viel zu lange selbst der Flaschenhals
Dass wir als Firmeninhaber alles in unserer Firma können heißt noch lange nicht, dass wir es auch selbst tun sollten.
Gerade dann, wenn Du Dich überlastet fühlst. Oder wenn Du das Gefühl hast, dass es in manchen Abläufen knirscht.
Und erst recht, wenn Beides zusammen auftritt.
Schau in diesen Fällen besonders gut hin, ob es nicht Aufgaben gibt, die jemand anders machen kann!
Denn das sind Anzeichen dafür, dass Du zu viel auf Deinem Schreibtisch hast und mehr abgeben solltest.
So wie ich, als ich auf einmal den Schmerz in meiner Brust fühlte. Danach habe ich angefangen, meinen Arbeitsalltag aufzuräumen.
Aufräumen ist auch das, was vielen Unternehmern hilft, wieder mehr Freiraum zu bekommen.
Frage dich:
- Was sollte ich als Unternehmer aufhören zu tun?
- Wovon sollte ich als Firmeninhaber weniger machen?
- Wovon sollte ich mehr tun?
- Womit sollte ich anfangen?
Um dann ganz bewusst zu überlegen: Wer könnte Aufgaben übernehmen?
Es gibt garantiert für viele Aufgaben jemanden in deinem Unternehmen, der diese Dinge gerne macht!
Fehler #2: Dinge laufen lassen, die so nicht sein sollten
Dieser Fehler führt langfristig dazu, dass jeder macht, was er will.
Ich sage gerne dazu: Freestyle. Keine einheitlichen Prozesse. Keine verbindlichen Abläufe.
Deshalb: Wehret den Anfängen!
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dann solche Gedanken kommen wie:
„Ist doch eigentlich nicht so schlimm.“
„Das zu ändern kostet mich jetzt Zeit, die ich nicht habe.“
„Ich bin ein Harmonie-Typ, das würde jetzt zu einem Konflikt führen.“
„Was denkt der Mitarbeiter? Dass ich ihn kontrolliere?“
„Das soll das Team selber regeln.“
Aber: Auf lange Sicht wird enorm viel Energie verschwendet mit internen Klärungen, Rücksprachen und es entsteht Frust bei anderen Mitarbeitern, die auf Ergebnisse warten.
Ich möchte hier noch einmal an einen wichtigen Führungsgrundsatz erinnern:
Orientierung geben.
Als Firmeninhaber definieren wir die Spielregeln. Dann müssen wir auch darauf achten, dass sie eingehalten werden.
Du möchtest in Deiner Firma aufräumen, ein paar Sachen neu sortieren und wieder mehr Freude haben? Dann lass uns in meinem Engpass-Programm zusammenarbeiten.
Wir finden Deinen zentralen Engpass und entwickeln einen Umsetzungsplan, diesen Engpass zu beseitigen.
Denn ich mag es, wenn die Dinge funktionieren.