Was denken Sie, wenn Sie das Wort Routine hören? Sträuben sich Ihnen die Nackenhaare? Verbinden Sie damit Langeweile? Mir jedenfalls ging es so, bis ich die Power von geplanten, beabsichtigten und zielorientierten Routinen kennengelernt habe.

Kurz zum Hintergrund: unser Gehirn liebt Routinen. Immer, wenn wir eine Handlung öfter ausführen, werden Verknüpfungen und Pfade in unserem Gehirn gebildet, die diese Handlungen irgendwann automatisieren. So verhält es sich mit allen unseren Gewohnheiten im täglichen Alltag. Die Routinen schleifen sich irgendwann ein.

Denken Sie nur zurück an Ihre ersten Fahrstunden und an Ihre Fahrkünste heute. Musste ich am Anfang das Schalten noch als nacheinander ablaufenden Prozess abrufen, geht das alles inzwischen automatisch.

Planen Sie Ihre Zielerreichung

Wenn wir neue Dinge lernen und uns dabei an Prozessen und Abläufen orientieren, erzielen wir schneller Fortschritte. Als ich mit Schlagzeugspielen anfing, bekam ich von meinem Lehrer Übungs-Routinen, die ich immer wieder durchlaufen habe. So konnte ich von Woche zu Woche mein Spiel verbessern.

Dieses Wissen können wir geplant einsetzen, um viel effektiver die Aufgaben für unsere Zielerreichung anzugehen. Unser Lebensplan sollte dabei die Richtung vorgeben (siehe Blog: Warum eine Strategie für Ihr Leben so wichtig ist). Wie oft merken wir jedoch drei oder vier Monate später, dass wir Dinge für unsere Ziele umsetzen wollten, diese aber im täglichen Alltag auf der Strecke geblieben sind. Neue Ideen und dringende Anforderungen lenken uns gerne mal ab. Teil einer wiederkehrenden Routine könnte z.B. sein, sich regelmäßig an seine Ziele zu erinnern, um auf dem Weg zu bleiben.

5 Vorteile von täglichen Routinen:

  • Geplante Routinen helfen, in einen zielorientierten Flow zu kommen, egal was wir vorhaben. Der Arbeitstag passiert nicht einfach nur, sondern wird aktiv an den eigenen Zielen ausgerichtet.
  • Geplante Routinen helfen, ein wiederkehrend und vorhersagbar hohes Level in der Umsetzung zu erreichen. Routinen überlassen nichts dem Zufall.
  • Geplante Routinen helfen, sich zu verbessern, weil man die Tätigkeiten oftmals auch gut in Teilschritte zerlegen kann. Man kann sich darauf konzentrieren, einzelne Schritte zu verbessern, so dass das Gesamtergebnis mit der Zeit viel besser wird.
  • Geplante Routinen helfen, schneller ins Handeln zu kommen und weniger nachzudenken. Gerade bei Arbeiten, die viel mit „Gehirnarbeit“ zu tun haben, kommt man schneller in den Flow.
  • Geplante Routinen helfen dabei, regelmäßig „am Ball zu bleiben“. Mit der Zeit entwickeln sich Gewohnheiten, über die wir nicht mehr nachdenken müssen. Wenn wir unsere zielorientierten Aktivitäten nicht mehr planen müssen, sie also automatisiert ablaufen, kommen wir automatisch unseren Zielen schneller näher.

Auch im Spitzensport wird diese Erkenntnis angewendet. Rituale und Routinen sind in diesem Bereich weit verbreitet. Wenn Christian Ronaldo zum Freistoß antritt, hat er immer den selben Bewegungsablauf. Freiwürfe beim Basketball, der Golfschwung beim Abschlag, alles Beispiele, bei denen wir die Power von Routinen nutzen können.

Eine Studie im Spitzensport hat herausgefunden, dass Rituale und Routinen den Sportler mental und körperlich auf die Durchführung vorbereiten. In diesem Sinne haben sie einen sinnvollen Zweck bei der Erreichung von gewünschten Ergebnissen.

Das können wir im Grunde genommen auf alles in unserem Leben anwenden, bei dem wir etwas erreichen möchten.